Hausstaubmilben sind für das menschliche Auge nicht sichtbar. Doch Allergiker haben (leider) ein feines Näschen dafür und reagieren sofort und teils heftig auf Milbenbefall – vor allem im Bett. Hier erfahren Sie, wie man die Plagegeister aus Schlafgemächern vertreibt und was man im Allgemeinen beachten muss, um Milben vorzubeugen.

Milben sind Schlafkiller

Die meisten Menschen bemerken die winzigen Spinnentiere in den kuscheligen Betten gar nicht. Es gibt allerdings auch jenen Personenkreis, der unter einer sogenannten „Hausstauballergie“ leidet. Diese Menschen werden schier um den Schlaf gebracht, wenn sich die mikrobisch kleinen Plagegeister in undefinierter Anzahl in der Matratze, dem Bettzeug oder Kissen befinden.

Hausstaubmilben ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und sind besonders in warmen und feuchten Umgebungen aktiv, was sie zu einem häufigen Problem in Schlafzimmern macht. Ihre Exkremente sind die Hauptursache für allergische Reaktionen, die von Niesen über Atembeschwerden bis hin zu schwereren Anfällen reichen können. Es ist wichtig, die Symptome ernst zu nehmen, da eine unbehandelte Allergie das Risiko für ernsthafte Atemwegserkrankungen erhöht. Dieses Risiko kann man jedoch wirkungsvoll minimieren, indem man gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung ergreift.

Wie erkenne ich einen Hausstaubmilbenbefall?

Ein Hausstaubmilbenbefall ist oft schwer zu erkennen, da die Tiere selbst mikroskopisch klein sind. Typische Symptome einer Allergie, die auf eine hohe Milbenpopulation hinweisen können, sind:

Um den Befall zu überprüfen, können spezielle Allergietests beim Arzt durchgeführt werden. Diese Tests identifizieren spezifische Allergene und helfen dabei, den Schweregrad der Allergie festzustellen. Bei Verdacht auf einen hohen Milbenbefall ist es ratsam, sowohl die Symptome als auch die Wohnumgebung kritisch zu betrachten.

So vertreiben Sie Hausstaubmilben aus dem Bett

Da Milben ihr bevorzugtes „Domizil“ in der Matratze des Bettes aufgeschlagen haben, sollte man besonderen Wert auf den „Schutz“ und die Reinigung dieses Bettbestandteils legen. Dazu gehört unter anderem eine fachgerechte Matratzenreinigung. Daneben gibt es aber noch einige Anwendungen, die einen nachhaltigen Effekt im Kampf gegen die lästigen Spinnentiere haben.

Fünf effektive Maßnahmen gegen Hausstaubmilben:

  1. Milbenabweisenden Matratzenbezug verwenden: Ein solcher Bezug schützt die Matratze wirksam gegen den Kot der Milben, der die eigentlichen Allergene enthält. Achten Sie darauf, dass der Bezug atmungsaktiv ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  2. Bettwäsche regelmäßig wechseln: Wechseln Sie Ihre Bettwäsche mindestens wöchentlich und waschen Sie sie bei 60 Grad Celsius. Diese Temperatur tötet alle Milben und deren Eier ab. Verwenden Sie außerdem Waschmittel, das speziell für Allergiker geeignet ist.
  3. Matratzenbezüge regelmäßig waschen: Waschen Sie alle 6 bis 8 Wochen auch die Matratzenbezüge bei 60 Grad Celsius. Dies reinigt effektiv und tötet alle Milben ab, sodass sich keine neuen Populationen bilden können.
  4. Milbenabweisende Bezüge für Kissen und Bettdecke verwenden: Das gleiche gilt für Ihre Bettwäsche im Allgemeinen. Allergiker sollten darauf achten, milbenabweisende Bettwäsche zu verwenden, um das Risiko eines Befalls zu minimieren.
  5. Synthetische Kissen und Decken kaufen: Verwenden Sie synthetische Bettdecken und Kissen, die bei 60 Grad waschbar sind. Diese Materialien bieten weniger Nährboden für Milben als Daunen oder Wolle. Zudem sollten Sie Ihr Bettzeug alle 6 bis 8 Wochen waschen, um eine erneute Ansiedlung zu verhindern.

Im Zusammenspiel mit der Fachreinigung der Matratzen und der Verwendung hochwertiger Materialien sind diese Akutmaßnahmen sehr wirksam und tragen dazu bei, dass Sie besser schlafen können.

Was kann ich zusätzlich gegen Hausstaubmilben tun?

Neben den bereits genannten Maßnahmen gibt es zusätzliche Strategien zur weiteren Minimierung des Risikos eines Hausstaubmilbenbefalls:

Schutz vor Milben: Das sollten Sie zur Prävention tun

Neben den aktuellen Handlungsanweisungen liegt jedoch der grundsätzliche Fokus auf der Vorbeugung von Milbenbefall, insbesondere bei allergischen Menschen. Passen Sie nicht auf, so kommen die Milben genauso schnell wieder zu Ihnen, wie sie durch Waschen Ihrer Bezüge oder Reinigung der Matratze aus dem Bett verbannt wurden.

Für Sie ist es wichtig, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, damit Ihnen ein erneuter Milbenbefall nicht zu schaffen macht.

Präventionsmaßnahmen im Detail:

  1. Vernünftiges Schlafklima schaffen: Ihre Luftfeuchtigkeit sollte im Schlafzimmer nicht über 60 Prozent betragen. Der ideale Temperaturbereich liegt zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Eine niedrigere Temperatur und Luftfeuchtigkeit hemmen das Wachstum der Milben erheblich.
  2. Häufiges und effektives Lüften: Lüften Sie Ihren Schlafraum regelmäßig – mindestens einmal am Tag für 10 bis 15 Minuten im Stoßlüftungsverfahren. Dieses Vorgehen hilft, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und verhindert ein angenehmes Mikroklima für die Milben.
  3. Pflanzen aus dem Schlafzimmer verbannen: Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum und fördern somit das Wachstum von Milben. Entfernen Sie Pflanzen aus Ihrem Schlafzimmer, um ein optimales Umfeld für einen milbenfreien Raum zu schaffen.
  4. Ansammlung von Hausstaub verhindern: Vermeiden Sie „Staubfänger“ wie Gardinen, Vorhänge und Polstermöbel im Schlafzimmer. Diese Materialien bieten einen idealen Nährboden für Milben und deren Eier.
  5. Sitzmöbel aus glattem Leder verwenden: Glatte Oberflächen haben weniger „Angriffsfläche“, weshalb Ledermöbel weniger anfällig für Milben sind. Wenn möglich, wählen Sie Möbel mit glatten Oberflächen anstelle von Stoffbezügen.
  6. Böden und Teppiche häufig saugen/wischen: Auf Laminat- oder anderen glatten Böden sammelt sich zwar nicht so viel Staub an wie auf Teppichen, dafür wird er durch Luftzüge ständig verteilt. Regelmäßiges Saugen (mit einem Feinstaubfilter) sowie Nasswischen sind unerlässlich, um den Milbenkot zu binden und abzutransportieren.

Kann ich Hausstaubmilben ganz vermeiden?

Es ist nahezu unmöglich, Hausstaubmilben vollständig aus Ihrer Umgebung zu eliminieren, da sie ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt sind. Dennoch können Sie durch die genannten Maßnahmen das Risiko eines Befalls erheblich reduzieren und somit eine allergiefreundliche Umgebung schaffen.

Zusätzlich könnte der Einsatz von speziellen Sprays zur Bekämpfung von Milben in Betracht gezogen werden. Diese Produkte sind oft chemisch behandelt und sollten mit Bedacht eingesetzt werden – insbesondere in Haushalten mit Kindern oder Haustieren.

Durch diese umfassenden Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention können Sie das Risiko eines Hausstaubmilbenbefalls erheblich reduzieren und somit Ihren Schlaf sowie Ihre Gesundheit nachhaltig verbessern. Scheuen Sie sich nicht, bei anhaltenden Problemen einen Spezialisten zu Rate zu ziehen, um individuelle Lösungen zu finden.